- Podcast
Grüne Utopie oder urbane Zukunft? - mit Inga Töller
Über das Lastenfahrrad als Schlüssel zu nachhaltiger urbaner Logistik.

In a nutshell: Inga Töller ist Chief Growth Officer bei ONOMOTION. Im Podcast spricht sie über urbane Logistik, die Chancen von Cargo-Bikes im Lieferverkehr – und warum unsere Städte bereit wären für Wandel, wenn Politik und Verwaltung mutiger wären. Ein Gespräch über echte Veränderung, Systemdenken und die Frage: Wer traut sich wirklich, umzusteuern?
Die Städte ächzen – und trotzdem passiert zu wenig
Töller beschreibt die Überforderung unserer Innenstädte sehr bildlich: verstopfte Straßen, Lieferfahrzeuge im Halteverbot, kaum Platz für Fuß- und Radverkehr – und das bei gleichzeitig wachsendem Paketaufkommen. „Wir sehen, dass das System so nicht mehr funktioniert.“
Doch obwohl der Leidensdruck wächst, seien die Reaktionen zögerlich. Für Töller liegt das nicht an fehlender Technik – sondern an fehlendem Gestaltungswillen.
Cargo-Bikes als echte Lösung – nicht nur Imageprojekt
ONOMOTION entwickelt Cargo-Bikes mit austauschbaren Transportmodulen, speziell für die urbane letzte Meile. Laut Töller zeigen zahlreiche Pilotprojekte, wie effektiv diese Fahrzeuge sein können – etwa in engen Altstadtlagen oder für emissionsfreie Lieferungen in Umweltzonen.
„Es geht nicht um nette Projekte mit Fördergeld, sondern um skalierbare Lösungen.“ Cargo-Bikes könnten in vielen Fällen Kleintransporter ersetzen – aber nur, wenn Infrastruktur, politische Förderung und operative Logistik zusammenspielen.
Micro-Hubs: Schnittstellen mit Systemlücke
Ein wichtiger Bestandteil solcher Systeme sind Micro-Hubs: dezentrale Umschlagplätze, an denen Pakete vom Lkw aufs Cargo-Bike wechseln. Doch laut Töller fehlt es in vielen Städten an klaren Konzepten und Zuständigkeiten. „Jeder weiß, dass wir sie brauchen – aber niemand weiß, wer sie bauen darf.“
Hier zeigt sich für sie das strukturelle Problem: Urbanes Logistikdenken sei zu kleinteilig, zu reaktiv, zu politisch aufgeladen. Was fehlt, ist eine klare Systemperspektive.
Was Wandel wirklich braucht: Mut statt Machbarkeitsstudien
Für Inga Töller ist klar: „Technologie ist nicht das Problem – wir haben die Lösungen.“ Das eigentliche Hindernis ist politische und administrative Trägheit. Statt Mut zur Transformation dominiere der kleinste gemeinsame Nenner.
Sie plädiert für „Experimentierräume in Echtgröße“ – also pragmatische, aber ernstgemeinte Pilotprojekte, die auch Verstetigung ermöglichen. „Visionen sind wichtig – aber irgendwann muss man sie auch umsetzen.“
Neugierig? Hier gehts zur ganzen Folge:
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