• Verpackung
  • Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit und Ergonomie: Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

Max Haschke

Warum soziale Aspekte bei Verpackung eine entscheidende Rolle spielen.

In a nutshell: Nachhaltigkeit in der Verpackung ist mehr als Recycling – sie hat auch eine soziale Dimension. Fehlende Ergonomie in der Packabteilung führt zu gesundheitlichen Problemen und hohen Fehlzeiten. In diesem Artikel zeige ich, warum einfache Maßnahmen wie höhenverstellbare Tische und ergonomische Werkzeuge nicht nur die Arbeitsbedingungen verbessern, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind.

Eine Herausforderung, die oft übersehen wird

Nachhaltigkeit bei Verpackungen – da denken die meisten sofort an Recycling, weniger Plastik oder effizientere Prozesse. Das sind zweifellos wichtige Themen. Aber ein Aspekt wird dabei häufig vergessen: die sozialen Faktoren. Denn Nachhaltigkeit ist mehr als ökologisch und ökonomisch – sie ist auch sozial. Und genau hier liegt oft das größte Verbesserungspotenzial, vor allem wenn es um die Arbeitsbedingungen in der Verpackungsabteilung geht.

Ein konkretes Fallbeispiel

Ein Unternehmen, mit dem ich vor Kurzem zusammengearbeitet habe, stand vor einem großen Problem: Hoher Krankenstand in der Packabteilung. Die Symptome waren eindeutig: Sehnenscheidenentzündungen, Rückenprobleme, allgemeine Erschöpfung. Die Ursache? Keine ergonomische Gestaltung der Packarbeitsplätze.

Ein Mitarbeiter erzählte mir: "Hier sieht es aus wie vor 20 Jahren. Tische, die für niemanden richtig passen, und Werkzeuge, die mehr schaden als helfen. Das Packband abzureißen, ist eine Qual. Nach ein paar Stunden tut einem alles weh." Dieses Feedback war alarmierend, aber leider kein Einzelfall.

Was im Büro Standard ist, fehlt oft in der Packabteilung

In Büros gehören höhenverstellbare Tische und ergonomische Stühle mittlerweile zum Standard. Warum also nicht auch in der Verpackungsabteilung? Arbeitssicherheit und ergonomisches Arbeiten sind hier genauso wichtig. Höhenverstellbare Packtische, gut erreichbare Materialien und Werkzeuge, die die Belastung verringern – all das sollte Standard sein. Doch oft fehlt es an Bewusstsein oder Ressourcen, um diese grundlegenden Verbesserungen umzusetzen.

Warum Ergonomie nachhaltiger ist, als man denkt

Ergonomische Arbeitsplätze sind nicht nur für die Mitarbeitenden gut, sondern auch für das Unternehmen. Denn wenn die Gesundheit der Mitarbeitenden leidet, leidet auch die Produktivität. Langfristige Fehlzeiten kosten Geld – und zwar mehr, als die Investition in bessere Arbeitsplätze jemals kosten würde. Dazu kommt: Gesunde und zufriedene Mitarbeitende arbeiten motivierter, was sich direkt auf die Qualität und Effizienz auswirkt.

Die kleinen Dinge machen den Unterschied

Manchmal sind es die kleinen Änderungen, die einen großen Unterschied machen. Ein hochwertiger, leichtgängiger Packbandabroller kann die Belastung für die Handgelenke enorm reduzieren. Eine gut durchdachte Anordnung der Materialien spart unnötige Wege und Bewegungen. Und höhenverstellbare Packtische sorgen dafür, dass jeder Mitarbeitende in der für ihn passenden Haltung arbeiten kann.

Nachhaltigkeit ist auch sozial

Nachhaltigkeit endet nicht bei der Verpackung selbst. Sie umfasst auch die Menschen, die tagtäglich damit arbeiten. Ergonomische und sichere Arbeitsbedingungen sind ein zentraler Bestandteil einer nachhaltigen Verpackungsstrategie. Denn nur wenn ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden, kann Nachhaltigkeit wirklich ganzheitlich sein.

Finde in diesem Artikel heraus, warum der erste Eindruck einer Verpackung zählt und wie dieser die Kundenzufriedenheit beeinflusst. 

 

Auf der Suche nach einer passenden Lösung für deine Logistik? Hier geht's zur Vergleichsplattform, die dir die Suche erleichtert. 

Autor*in

Max Haschke

Max ist als material- und herstellerunabhängiger Verpackungsberater tätig und unterstützt Unternehmen aus Industrie und Logistik dabei, nachhaltige und effiziente Verpackungslösungen zu entwickeln. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz begleitet er seine Kunden von der Konzeption bis zur Umsetzung – stets mit dem Fokus auf Prozessoptimierung, Materialeffizienz und langfristige Kostensenkung. Als Verfechter schlanker Lieferketten und klarer Kommunikation setzt Max auf partnerschaftliche Zusammenarbeit und praxisnahe Lösungen. Abseits seines Berufsalltags widmet er sich mit Begeisterung seiner Familie und ist ein überzeugter Botschafter für Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen.


Offboarding 3
People&Culture zum Downloaden

Offboarding: Warum es genauso wichtig ist wie Onboarding

Über die Bedeutung eines strukturierten Austritts und unsere Schritt-für-Schritt-Checkliste fürs Offboarding.

241209 even blog beitragsbild 5 2
Intralogistik Planung Wissen

TCO in der Intralogistik: Betriebskosten entscheiden den ROI

Über Wartung, Energie, Updates und Lebensdauer und warum sie den Business Case prägen.

1fa95fbd 9804 4da0 94b3 fd7609cd448f
People&Culture Interview

6 Tipps, wie ein 3PL-Anbieter zum echten E-Commerce-Partner wird

Ein Interview mit Stephan Kettemann und Jose Jr. Lee.

250215 even it up blogbeitragsbild folge10 1
Interview Automatisierung

Die Fabrik der Zukunft kommt ohne humanoide Roboter aus

Im Gespräch mit Daniel Küpper von der Boston Consulting Group über den Einsatz von KI und Robotik in der Produktion.

241127 even blog beitragsbild 1 2
Software Aus der Praxis Transport

Was man aus echten TMS-Projekten wirklich lernen kann

Zwei Praxiseinblicke, sieben Learnings: Was bei der Auswahl und Umsetzung von Transportmanagement-Systemen wirklich zählt.

241209 even blog beitragsbild 4 3
People&Culture Meinung

Die Logistikbranche ist unsexy – warum eigentlich?

Über Vorurteile, die Realität und wie die Logistik mit Innovation, Vielfalt und Nachhaltigkeit ihr Image wandeln kann.

1752226040319
Aus der Praxis Interview Transport

Kurios, knapp und komplett verrückt: Drei Logistikstories von Daniel Lövenich

Gummibärchen für Monaco, Zigaretten im Umschlaglager und eine Halle ohne Regale.

241127 even blog beitragsbild 5 2
People&Culture Leadership

Boss am Band: Warum neue Mitarbeitende die operative Basis erleben sollten

Über ein Onboarding-Modell, das Nähe schafft, Verständnis fördert und die Unternehmenskultur stärkt.

JS 02
Software Aus der Praxis Interview

Drei Stationen, ein Ziel: Jan Schneider über Logistik, Prozesse und TMS

Von Coca-Cola über Tchibo bis SHK: Dr. Jan Schneider zeigt, wie TMS Projekte Unternehmen verändern und worauf es bei der Einführung ankommt.

DSC00967
Insights

Von grauen Wireframes zu Buttermilchgelb – der Anfang unserer Marke

Vom ersten Scribble zur eigenen Marke – wie wir aus „nichts“ etwas gebaut haben, das heute „even“ heißt.

Bildschirmfoto 2025 07 14 um 09 00 46
Interview Transport Software

Mehr Überblick, weniger Aufwand: Was ein TMS wirklich bringen kann

Über die Einführung eines TMS, mehr Kostentransparenz und flexible Carrier-Anbindung: Ein Erfahrungsbericht von Frank Geschwinde.

Kira Oelkers2 2
People&Culture Aus der Praxis

Blond, 1,60m groß, Frau am Steuer – Kira bricht mit dem Klischee

Einblicke in das Leben einer Fernkraftfahrerin: Ein Interview mit Kira Ölkers.