• People&Culture
  • Wissen

Intern(al)ship – wie Abteilungen Silos aufbrechen können

Lisa-Marie Karusseit

Internes Praktikum für eigene Mitarbeiter*innen.

In a nutshell: In vielen Unternehmen gibt es unsichtbare Mauern. Sie heißen nicht Beton oder Stahl, sondern „Das ist nicht mein Bereich“. Solches Silo-Denken kann Projekte verlangsamen, Missverständnisse fördern und Innovation hemmen. 

Mit dem Intern(al)ship werden diese Mauern eingerissen, und zwar mit den Abteilungen, die jeden Stein selbst gemauert haben. Mit dieser Initiative tauchen Mitarbeiter*innen für vier Stunden in einen völlig anderen Unternehmensbereich ein, um dessen Ziele, Abläufe und Herausforderungen hautnah zu erleben.  

Warum das Ganze? 

  • Silos abbauen: Wer versteht, warum ein anderes Team etwas auf eine bestimmte Weise macht, denkt eher in Lösungen statt in „uns“ und „die“.
  • Konfliktthemen lösen: Warum kommt es bei Thema X immer wieder zu Konflikten? Der Perspektivwechsel kann Ursachen sichtbar machen und manchmal reichen ein, zwei gezielte Anpassungen, um den Konflikt nachhaltig zu entschärfen.
  • Zusammenarbeit verbessern: Abteilungen, die sich kennen, arbeiten reibungsloser zusammen.
  • Wissen teilen: Interdisziplinäre Einblicke fördern Kreativität und verhindern Betriebsblindheit. 

Von der Idee zur Praxis - Wie funktioniert das Intern(al)ship? 

  • Freiwillige Anmeldung: Nach einem internen Aufruf können sich Mitarbeiter*innen unkompliziert anmelden und dabei ihren Wunschbereich angeben, in den sie gerne hineinschnuppern möchten.
  • Matching-Prinzip: Zwei Personen werden zusammengebracht – eine als Praktikant*in, eine als Gastgeber*in. Die Terminabstimmung machen die Beiden autonom.
  • Zeitfenster: Rund 4 Stunden, um Prozesse kennenzulernen, Fragen zu stellen und auch mal selbst mit anzupacken.
  • Regelmäßigkeit: Im besten Fall bleiben die beiden in Kontakt und profitieren langfristig von der neuen Perspektive.
  • Interne Werbung: Die Erfahrungsberichte der Teilnehmenden motivieren andere Kollegen*innen an der Aktion teilzunehmen.

Rahmenbedingungen für Erfolg

  • Offenheit: Teams müssen bereit sein, Einblicke zu gewähren ohne Angst vor „Über-die-Schulter-Gucken“.
  • Absprache mit Teamleitungen: Sie geben Kapazitäten frei, damit die Teilnahme nicht zu Lasten anderer Aufgaben geht.

    Gute Kommunikation im Unternehmen: Vorab erklären, worum es geht, wie man sich anmeldet und welchen Nutzen es hat.

Freiwilligkeit: Niemand wird „verpflichtet“. Neugier und Interesse sind die besten Antriebe. 

Kleine Schritte, große Wirkung 

Schon nach den ersten Intern(al)ships sieht man oft, dass die größte Wirkung nicht nur am Tag selbst entsteht, sondern im Alltag danach. Gespräche laufen kürzer, Entscheidungen werden schneller gefällt, denn die Kollegen*innen verstehen die Hintergründe besser.  

Mit dieser Initiative kann einen Rahmen schaffen für echtes Verständnis und Austausch – ohne große Budgets, aber mit Wirkung. Es ist ein Beispiel dafür, dass Kultur nicht auf dem Papier entsteht, sondern in Begegnungen zwischen Menschen. 

 

Auf der Suche nach einer passenden Lösung für deine Logistik? Hier geht’s zur Vergleichsplattform, die dir die Suche erleichtert. 

Autor*in

Lisa-Marie Karusseit

Lisa ist seit mehreren Jahren als Personal- und Kommunikationsexpertin in den Bereichen E-Commerce und Logistik tätig. Bei even logistics teilt sie ihre umfangreichen Erfahrungen, führt Gespräche mit Expert*innen und zeigt auf, wie starke People & Culture-Strategien den nachhaltigen Erfolg von Logistikunternehmen fördern. Jenseits des beruflichen Alltags tobt sich Lisa mit abstrakter Kunst kreativ und auf dem Surfbrett sportlich aus.


Feedbackgespraeche meme
People&Culture Leadership

Warum Feedbackgespräche mit operativen Mitarbeitenden unverzichtbar sind

Warum Feedback- und Entwicklungsgespräche auch in den operativen Teams entscheidend sind.

241209 even blog beitragsbild 4 4

24 Sätze, die Logister*innen nicht mehr hören können

Ein etwas anderer Adventskalender der Logistik 2026

Combined image cropped
People&Culture Interview

Fachkräfte entwickeln – bis zu 100 % Förderung sichern

So profitieren DACHSER und WBS TRAINING vom Qualifizierungschancengesetz.

Jablonka Leo
Aus der Praxis Interview

Austausch statt Bauchgefühl: Wie Entscheidungen in der Logistik heute entstehen

Leonard Jablonka von TEVEO über Erfahrungswissen, Kontakte und den Wert gemeinsamer Perspektiven.

Combined clean
Interview Wissen

Was Unternehmen bei Verträgen zur Systemintegration beachten müssen

Mit Dr. Maximilian Dorndorf und István Fancsik, LL.M. (London) von der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

241127 even blog beitragsbild 2 2
People&Culture

Wie man seinen Job den Eltern erklärt - Logistik Edition

Oder: „Was zur Hölle mache ich eigentlich – und wie erkläre ich es verständlich?“

IWML Doc Morris bts FU 0566
Intralogistik Software Lagerung

Systemschmerzen erkennen: Wann dein Lager das falsche WxS-Setup hat

Über Warnsignale in Lagerprozessen, schleichende Systemprobleme und die Kunst, Fehlsteuerungen rechtzeitig zu erkennen.

241209 even blog beitragsbild 5 3
People&Culture

Mehr Social Media für Logistikstandorte: Warum echte Einblicke zählen

Über die Bedeutung echter Einblicke in Lager, Teams und Prozesse und warum Social Media zur besten Visitenkarte für Logistikstandorte wird.

Bild 14
Yard Management

Wie digital gesteuertes Yard Management Zeit und Nerven spart

Über zentrale Praxisfragen aus dem even Webevent mit Würth Industrie Service und myleo / dsc.

IMG 20251102 WA0002 removebg
Marketing Interview Wissen

Zwischen Anwendern und Anbietern – was die Logistikbranche wirklich wissen will

Ein Gespräch mit Marvin Meyke, Chefredakteur der Fachzeitschrift materialfluss

241127 even blog beitragsbild 1 3
People&Culture

KI in der Personalplanung: Effizienz steigern, Teams entlasten

Wie KI Schichtplanung revolutioniert: weniger Stress, mehr Flexibilität und zufriedene Mitarbeiter*innen durch smarte Personalplanung.

IWML thomann people FU 1670 1
Intralogistik Software zum Downloaden

WMS, WCS oder WES: Wie entscheide ich mich für das richtige System?

Über den Weg von ersten Lager-Schmerzen bis zur passenden Software-Lösung.