Lagerlogistik: Was verdient man wirklich?
Über Durchschnittsgehälter, regionale Unterschiede und was Logistikfirmen tun können, um Mitarbeitende zu halten.

In a nutshell: Was verdienen Mitarbeiter*innen in der Lagerlogistik wirklich? Und wie können Unternehmen abseits vom Gehalt attraktiv bleiben? In diesem Beitrag zeigen wir mit aktuellen Statistiken, wie Gehälter, regionale Unterschiede und clevere Benefits zusammenwirken.
1. Durchschnittsgehälter im Überblick
Basierend auf über 39.000 Gehaltsangaben bei kununu liegt das durchschnittliche Bruttojahresgehalt von Lageristen*innen in Deutschland bei 30.600 € brutto, was einem Monatsgehalt von rund 2.550 € (brutto, bei 12 Gehältern) entspricht.
- Der durchschnittliche Stundenlohn liegt laut Indeed Hiring Insights für Lagermitarbeiter*innen bei 15,32 € brutto.
- Die übliche Gehaltsspanne reicht von 23.500 € bis 43.000 € brutto.
- Die meisten Lageristen*innen liegen zwischen 27.400 € und 31.300 € brutto jährlich.
Für den Beruf Logistiker*in, meist eine komplexere oder kaufmännische Tätigkeit, liegen die Verdienste höher:
- Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit verdient eine ausgebildete Fachkraft für Lagerlogistik im Median 3.094 € monatlich, mit einer Spanne von 2.617 € bis 3.745 € brutto.
- Laut kununu verdienen Logistiker*innen 35.300 € brutto jährlich (Männer/Frauen nahezu gleich)
- Laut Stepstone sogar 40.750 € brutto jährlich.
- Höchstgehälter in Hamburg (44.750 €), Baden-Württemberg (43.750 €), Bayern (43.250 €) (Stepstone)
Erfahrungsabhängigkeit & Gender Pay Gap:
- Einstiegsgehälter liegen bei ca. 29.000 € brutto, mit zunehmender Berufserfahrung (10 Jahre) steigt das Einkommen im Schnitt auf 33.300 € brutto.
- Frauen verdienen durchschnittlich 28.500 € brutto, Männer 31.200 € brutto, ein Gender Pay Gap von etwa 9 %.
- Der Gender Pay Gap wächst mit der Zeit, nach 10 Jahren verdienen Frauen im Schnitt 3.500 € brutto weniger pro Jahr als Männer.
2. Einflussfaktoren auf das Gehalt
Das Gehalt von Lagerlogistikmitarbeiter*innen hängt ab von:
- Unternehmensgröße
- Standort & Region
- Erfahrung & Qualifikation
- Marktsituation – insbesondere in Gewerbegebieten mit hohem Wettbewerbsdruck
In Regionen mit vielen Betrieben, die dieselben Fachkräfte suchen, kann es zu einem regelrechten Lohnwettbewerb kommen. Schon ein Unterschied von 0,50 € Stundenlohn kann für wechselwillige Mitarbeiter*innen entscheidend sein. Denn finanzielle Anreize wirken im Lagerlogistikbereich sehr gut.
3. Regionale Unterschiede
Das Gehalt variiert stark nach Standort.
Höchste Gehälter im Städtevergleich für Lagerist*in (Jahresdurchschnitt):
Quelle: kununu
Höchste Gehälter im Bundeslandvergleich für Logistiker*in (Jahresdurchschnitt):
- Hamburg: 44.750 €
- Baden-Württemberg: 43.750 €
- Bayern: 43.250 €
- Hessen: 42.250 €
- Bremen: 41.000 €
- Nordrhein-Westfalen: 41.000 €
- Berlin: 40.500 €
- Rheinland-Pfalz: 40.000 €
- Schleswig-Holstein: 39.250 €
- Niedersachsen: 39.000 €
- Saarland: 38.250 €
- Brandenburg: 36.250 €
- Sachsen-Anhalt: 35.500 €
- Mecklenburg-Vorpommern: 35.250 €
- Sachsen: 35.250 €
Quelle: Stepstone
4. Marktentwicklung: Mehr Jobs, weniger Bewerber*innen
Die aktuelle Arbeitsmarktlage zeigt eine steigende Nachfrage bei sinkendem Bewerber*inneninteresse – ein Spannungsfeld, das Unternehmen kreativ fordern wird und noch mehr Fokus auf Benefits, Employer Branding und Kultur wirft.
Laut Indeed Hiring Insights für April 2025
- 15.503 Lagerlogistik-Stellenanzeigen sind deutschlandweit aktiv, das sind +3.895 mehr als im Vormonat.
- Gleichzeitig sank die Zahl der Interessierten: Nur noch 248.526 Jobsuchende klickten auf entsprechende Anzeigen, ein Rückgang von -68.839 im Vergleich zu März 2025.
- Die Zahl der Jobsuchenden pro Stelle liegt aktuell bei nur 16, ein Rückgang (-11) im Monatsvergleich.
- Insgesamt suchen 2.872 Arbeitgeber aktiv nach Personal in der Lagerlogistik.
Diese Daten zeigen deutlich: Die Nachfrage nach Lagerpersonal wächst, während das Interesse auf Bewerber*innenseite sinkt, eine ungünstige Entwicklung für Personalverantwortliche.
5. Und was ist mit nicht-monetären Benefits?
Trotz hoher Gehaltssensibilität in der Zielgruppe: Geld ist nicht alles. Gerade bei bestehendem Personal spielen nicht-monetäre Benefits eine zentrale Rolle, wenn es um Mitarbeiter*innenbindung geht. In wettbewerbsstarken Regionen können solche Maßnahmen den entscheidenden Unterschied machen, um Personal langfristig zu halten, denn Fluktuation kostet.
Nicht-monetäre Benefits können folgende Bereiche umfassen:
- Arbeitszeitmodelle & Flexibilität
- Weiterbildung & Qualifikation
- Wertschätzung & Teamkultur
- Gesundheit & ergonomische Arbeitsplätze
- Mobilitätsangebote (Jobrad, ÖPNV-Zuschuss)
In diesem separaten Blogbeitrag zu nicht-monetären Benefits zeigen wir auf, wie Unternehmen mit Kreativität und Wertschätzung überzeugen können, auch ohne in die Gehaltsspirale einzusteigen.
Wichtig: Während nicht-monetäre Benefits zur Bindung bestehender Mitarbeiter:innen beitragen können, sind sie für die Gewinnung neuer Talente allein oft nicht ausreichend – hier bleibt häufig die Bezahlung das zentrale Entscheidungskriterium.
Fazit
Das Gehalt in der Lagerlogistik bewegt sich durchschnittlich zwischen 30.000 € und 35.000 € brutto pro Jahr – mit regionalen, erfahrungsbedingten und branchenbezogenen Unterschieden. Während monetäre Reize ausschlaggebend für die Rekrutierung sind, punkten Arbeitgeber bei der Bindung durch clevere Benefits.
Der Arbeitsmarkt ist aktuell besonders angespannt: Weniger Bewerber*innen bei mehr offenen Stellen bedeuten stärkeren Konkurrenzkampf, nicht nur beim Gehalt. Wer jetzt langfristig denkt, kombiniert faire Bezahlung mit einem echten Mehrwert für Mitarbeiter*innen.
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Quellen:
https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/7538